Heilbäderverband im Sibyllenbad
Bad Neualbenreuth. Die aktuelle Entwicklung in der bayerischen Bäderfamilie, die derzeitige Situation im einzigen Kurbad der nördlichen Oberpfalz sowie die Herausforderungen der kommenden Jahre standen auf der Agenda eines kürzlichen Treffens in Bad Neualbenreuth. Der Geschäftsführer des Bayerischen Heilbäderverbandes (BHV) Frank Oette war zum Antrittsbesuch im Sibyllenbad. Werkleiter Gerhard Geiger hatte gemeinsam mit seiner Stellvertreterin Barbara Bannert und Bürgermeister Klaus Meyer zum Informationsaustausch und Kennenlernen des Kurmittelhauses eingeladen. Besonders erfreut zeigten sich die Oberpfälzer, dass auch der Vorsitzende des Heilbäderverbandes, Landrat Peter Berek an dem Treffen teilnahm.
Oette stellte die diversen neuen Marketingmaßnahmen des Verbandes vor. Sowohl Information der Ärzteschaft über die Angebote und Kassenleistungen der Kur- und Badeorte sowie neue Internetangebote für Patienten und Gäste seien umgesetzt. Vorsitzender Berek, früher selbst Bürgermeister des kleinsten bayerischen Kurortes Bad Alexandersbad, unterstrich die Forderung, dass Kurorte zusätzliche Fördermittel des Staates benötigen, um den besonderen Anforderungen hinsichtlich Infrastruktur und Vorhalten touristischer Angebote rund um die lokalen Bäder zu genügen. Er unterstrich dabei die guten Kontakte zur Bayerischen Staatsregierung und auch das Hauptstadtbüro des BHV bemühe sich um Einfluss auf die Gremien der Bundesregierung.
Sibyllenbad-Chef Geiger konnte von einer guten Nachfrage nach medizinischen Leistungen berichten. Neben Präventionskursen mit Zuschuss der Krankenkassen sei auch die Nachfrage nach den speziellen Radon-Kohlensäurebädern bei rheumatischen Erkrankungen auf erfreulichem Niveau. „Der Arbeitsmarkt für Physiotherapeuten ist allerdings in allen Kurorten eine Baustelle. Wir könnten erheblich mehr Leistungen abgeben, wenn wir das qualifizierte Personal dafür hätten“ so der Dipl.-Kaufmann. Der leitendeTherapeut Nils Stoye hat bereits seit geraumer Zeit Praktikanten im Fokus, die nach positiven Erfahrungen im Sibyllenbad dort perspektivisch ihre berufliche Heimat sehen. „Das läuft sehr gut, aber braucht nun mal zeitlichen Vorlauf“, so Geiger.
Unzufrieden ist der Werkleiter über immer noch zunehmende regulative Vorschriften für Kurbetriebe; die mit einem immensen Kostenaufwand verbunden seien, letztlich aber keinen erkennbaren Nutzen für den Gast hätten. „Der seit Jahren angekündigte Bürokratieabbau ist absolut nicht spürbar. Und Kostenbelastungen aufgrund formaler Vorgaben sind angesichts der Finanzkraft der Träger kaum noch abbildbar“, so der 62jährige.

(von links) Sibyllenbad-Chef Gerhard Geiger, Geschäftsführer Gesundes Bayern Tourismus Marketing GmbH Frank Oette, 1. Vorsitzender des Bayerischen Heilbäderverbandes und Landrat des Landkreises Wunsiedel Peter Berek und 1. Bürgermeister von Bad Neualbenreuth Klaus Meyer besichtigen den kürzlich nach kompletter Modernisierung wiedereröffneten Heilwasserparcours mit neuem Wärmeraum.